Die externe Unternehmensnachfolge

Wer an Selbständigkeit denkt, für den ist die Neugründung häufig die erste Option: Eigene Pläne verwirklichen, das eigene Konzept umsetzen, flexibel in jeder Hinsicht sein, ggf. wenig Kapital einsetzen.

Alles richtig, aber: Die größte Herausforderung für die Jung-Unternehmer ist die Eroberung des Marktes: Bekanntheit aufbauen, Kunden akquirieren, Vertrieb und Verkauf der eigenen Leistungen oder Produkte. Im Ergebnis also Umsatzerlöse erzielen, Kostendeckung erreichen, Geld verdienen.

Sich so erfolgreich gegenüber etablierten Wettbewerbern durchzusetzen, gelingt bei weitem nicht Jedem. Nach einer Untersuchung der KfW ist dies der mit Abstand häufigste Grund für das Scheitern junger Unternehmen. Diese Anlaufphase kostet übrigens auch eine Menge Geld, denn zu Beginn kann keine Kostendeckung erwartet werden und der eigene Lebensunterhalt muss ja auch noch finanziert werden.

Die Übernahme eines stabil aufgestellten und rentablen Unternehmens ist da eine hochinteressante Alternative. Klar: Die Zahlung eines Kauf-/Übernahmepreises steht im Raum. Davor schrecken viele Existenzgründer zurück. Man darf aber nicht vergessen – diese Investition ist nicht „verloren“: Ein Nachfolger zahlt für vorhandene Kunden, laufende Umsätze und zu erwartende Gewinne. Und wenn er das Unternehmen vernünftig führt und weiterentwickelt und irgendwann selbst in die Phase kommt, seine Nachfolge regeln zu wollen, kann auch er wieder einen Unternehmenswert verkaufen.

Warum also das Rad neu erfinden, wenn es Angebote gibt, um sich eine solche Aufbauphase über Jahre hinweg zu ersparen?
Und auch über Eines dürfen Sie durchaus egoistisch nachdenken: Gerade bei kleineren Unternehmen ist die Suche nach einem Nachfolger oft sehr schwierig. Wenn Sie erkennbar der einzige Interessent sind, haben Sie natürlich Verhandlungs-Spielraum, manchmal gibt es dann für relativ wenig Geld ziemlich viel Unternehmen …

Wie auch schon bei den Informationen für die Unternehmensinhaber angeführt, gilt auch für den potentiellen Nachfolger: Lassen Sie sich bei diesen Planungen unbedingt von einem spezialisierten Berater unterstützen: Da sind die bisherigen Jahresabschlüsse zu analysieren, der Betrieb sollte auf Stärken, Schwächen, sowie Risiken hin untersucht werden („Due Dilligence“). Und Sie werden höchstwahrscheinlich auch eine vorgelegte Unternehmenswertermittlung nicht alleine evaluieren können, um die Kaufpreisforderung zu überprüfen und sich Verhandlungsspielraum hinsichtlich des Kaufpreises zu verschaffen. Und ganz am Ende steht dann noch die Finanzierung des Übernahmepreises, wofür ein fundierter Businessplan benötigt wird.

Tipp: Nutzen Sie die vorhandenen Zuschuss-Programme für solche Beratungen.